DAS KINDERDORF
Wie sieht das Leben der Kinder aus?
Unsere 100 Kinder leben im Kinderdorf in insgesamt acht Familienhäusern - je vier für Jungen und vier für Mädchen - und werden von unseren langjährigen Mitarbeitern begleitet und betreut. Die Kinder erleben in ihrem Familienhaus und durch ihre Betreuer eine Art Ersatzfamilie, die ihnen Stabilität und Sicherheit gewährt.
Alltag im Dorf
Die Kinder besuchen staatliche Schulen und haben somit eine Einbindung in die lokale Gemeinschaft. Jeden Tag werden unsere Kinder in verschiedene Grund- und weiterführende Schulen in der Umgebung unseres Dorfes gebracht. Zusätzlich erhalten die Kinder im Dorf zusätzlich Unterricht in Englisch und IT und haben die Möglichkeit weitere Fähigkeiten zu lernen, wie zum Beispiel traditionellen Tanz oder Meditation. Die Kinder können sich auch jederzeit auf einem Sportplatz austoben, Fußball spielen und anderen Sportarten üben.
Im Dorf wird zusammen gegessen, gelernt, gespielt und getanzt. Für die Kleinen gibt es eine Kinderkrippe und einen Kindergarten.
Ein typischer Tagesablauf
Die Kinder, die in unserem Dorf leben, haben einen sehr geregelten Tagesablauf. Feste Strukturen sind insbesondere für Kinder, die Vernachlässigung erlebt haben, sehr wichtig.
Der Morgen: Schon sehr früh am Morgen kommt Leben in unser Dorf, da die Kinder um 5 Uhr, wenn die Temperaturen in Kambodscha noch angenehmer sind, aufstehen, um zusammen vor dem Frühstück Sport zu treiben. Nach dem gemeinsamen Frühstück helfen die Kinder dabei, zusammen aufzuräumen und sich für den Tag zu organisieren.
Ein Teil der Kinder besucht morgens die Schule, ein anderer Teil erst am Nachmittag. Die Kinder, die erst nachmittags zur Schule gebracht werden, bleiben den Morgen lang im Dorf, wo sie Förderunterricht in Englisch und IT erhalten oder andere Klassen in traditionellem Tanz oder Musik besuchen können. Auch die Bücherei kann mehrmals in der Woche besucht werden, und die Kinder werden an manchen Tagen von Mönchen aus der Umgebung in Meditation angeleitet.
Die Kinder können Sport treiben und praktische Kenntnisse und Fähigkeiten erlernen, zum Beispiel kochen, Gartenarbeit erledigen oder einfache Reparaturen durchzuführen.
Die Mittagszeit: Nach dem Mittagessen genießt jeder im Dorf eine Pause, bevor sich die Kinder, die morgens im Dorf bleiben, auf den Schulbesuch vorbereiten. Diejenigen, die bereits in der Schule waren, genießen am Nachmittag den selben Förderunterricht und das gleiche Freizeitangebot.
Der Abend: Gegen 18 Uhr sind alle Schüler zurück im Kinderdorf, und es wird zusammen gegessen. Nach dem Abendessen ziehen die Kinder sich zurück in ihre Familienhäuser, wo ihnen die "Hausmütter" vor dem Zubettgehen bei den Hausaufgaben helfen, wenn dies nötig ist.
Die Kinder schauen sich zwei Mal wöchentlich gemeinsam Filme an. Die Wochenenden sind meist von Sport, kulturellen Themen, Musikklassen bestimmt, und natürlich auch für freies Spielen und Ruhezeit.
Wie sieht das Kinderdorf aus?
Es gibt insgesamt acht Familienhäuser, getrennt nach Mädchen und Jungen, mit Schlaf- und Wohnzimmern, Toiletten und Waschhaus.Jedes der Familienhäuser hat eine Hausmutter, die ebenfalls im Kinderdorf wohnt. Ausserdem gibt es einen Saal zum gemeinsamen Essen und Feiern, mehrerer Schulräume, einen Kindergarten, einen Medizinraum, ein Küchenhaus, eine Werkstatt mit Zimmern für die lokalen Angestellten, die auch nachts auf dem Gelände bleiben, die Verwaltung, ein Gästehaus sowie einen Spiel- und Sportplatz.
Wie wir lokale Kultur pflegen
Wenn irgend möglich, erhalten die Kinder auch Unterricht von lokalen Mitarbeitern in lokalen Tänzen und im Erlernen von Musikinstrumenten. Sie haben viel Spass bei den Proben und Vorführungen anlässlich der verschiedenen kulturellen Feste oder bei monatlich stattfindenden Geburtstagsfeiern. Mönche aus der Umgebung unterrichten die Kinder und Jugendliche in der Kunst der Meditation.
Förderung und Unterstützung der Berufsausbildung
Qualifizierte Ausbildungsstellen für Facharbeiter werden durch kooperierende, anerkannte Institutionen wie Don Bosco nach Abschluss des 9. Schuljahres extern angeboten, wenn die Jugendlichen die Aufnahmeprüfung bestehen. Ansonsten bietet KKEV eine einfache handwerkliche Ausbildung im Dorf an.
Die bisher sehr einfach ausgestatteten Werkstätten - eine Tischlerei, eine Autowerkstatt und eine Friseurwerkstatt - dienen der Unterstützung der Berufsausbildung. Die Jugendlichen in Ausbildung haben die Möglichkeit, bis zum 18. Lebensjahr weiter im Dorf zu leben.
Auch ein Studium an der Universität wird unterstützt, wenn die Jugendlichen die Anforderungen hierfür erfüllen. An dieser Stelle sind wir auf zusätzliche Sponsoren angewiesen, die uns bei der Finanzierung der Studiengebühr, des Studienmaterials und der Lebenshaltungskosten im Dorf unterstützen.
Sicherheit
Das Kinderdorf hat eine enge Zugangsbewachung und ist zur Sicherheit der Kinder mit einer in Kambodscha üblichen Mauer umschlossen und zudem noch von einem Wassergraben umgeben. Der Wassergraben erfüllt noch einen weiteren praktischen Zweck: die Kinder lernen, wie man Fischzucht betreib, was zum einen der Verpflegung im Dorf zugutekommt (Eigenbedarf deckt), aber in der Zukunft auch zu zusätzlichen Einnahmen führen kann und den Kindern im weiteren Leben helfen kann.